Ein bekannter Risikofaktor für kardiovaskulär Erkrankte ist der absolute und der funktionelle Eisenmangel. Ein aktuelles Review hat nun den Zusammenhang zwischen Eisenmangel und kardiovaskulären Erkrankungen und der Sterblichkeit in der Allgemeinbevölkerung untersucht.
In die Studie wurden 12.164 Personen aus drei europäischen bevölkerungsbezogenen Kohorten einbezogen. Die Studienteilnehmer waren zwischen 45 und 68 Jahre alt. Den Ergebnissen zufolge wiesen 60 % aller Teilnehmer, die im Untersuchungszeitraum einen Schlaganfall erlitten, an einer koronaren Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung) erkrankten oder infolgedessen verstarben, einen absoluten Eisenmangel (Ferritin <100 µg/Liter) auf. Knapp 16 % zeigten sogar einen schweren Eisenmangel (Ferritin <30 µg/Liter).
Studienteilnehmer mit einem funktionellen Eisenmangel (Ferritin <100 µg/Liter und Transferrinsättigung <20 %) hatten das höchste Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben. Insgesamt waren 5,4 % aller Todesfälle, 11,7 % aller kardiovaskulären Todesfälle und 10,7 % der KHK auf funktionellen Eisenmangel zurückzuführen.
Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass ein Eisenmangel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die Sterblichkeit unabhängig von einer Vorerkrankung erhöhen kann.
Schrage B, Rübsamen N, Ojeda FM, et al.
Association of iron deficiency with incident cardiovascular diseases and mortality in the general population
ESC Heart Fail.
10/2021